Roberts Schwester by Petra Hammesfahr

Titel: Roberts Schwester
Autor: Petra Hammesfahr
ISBN: 978-3499231568
Seiten: 254 Seiten
Erscheinungsjahr: 2002
Verlag: Rowohlt
Genre: Krimi

Mia lebt zusammen mit ihrem Bruder in einem riesigen Haus auf einem ansehnlichen Anwesen. Seit dem Unfall vor zehn Jahren, wo Roberts erste Frau ums Leben kam und Mia entstellt wurde, kümmert sich Robert liebevoll um seine Schwester, Mia. Der Unfall war seine Schuld und sein schlechtes Gewissen plagt ihn. Als er jedoch das zweite Mal heiratet, ohne großartig auf Mias Meinung zu hören, so wie er es sonst immer getan hatte, wird ein Zusammenleben aller unerträglich und plötzlich ist Robert tot. Seine Frau hat ein stichfestes Alibi und Mia kann sich an nichts mehr erinnern...

Der Roman beginnt mit einer Frage, die Mia gestellt wurde, ob Robert Feinde hatte. Sie verneinte. Mia erzählt dem Leser wie es dazu kam, was sie in der Nacht gemacht hatte bzw. was sie davon noch wusste. Nach und nach schildert sie die Familienverhältnisse, ihre Kindheit und später auch den Unfall. Der Unfall hatte Mias Gesicht völlig entstellt, es war mit Narben überseht und ein Auge war nicht mehr zu retten. Auch ihren rechten Arm kann Mia kaum noch bewegen, aber sie gab Robert nicht die Schuld, sie liebte ihn und ebenso Marlies, seine erste Frau. Sie überlebte jedoch den Unfall nicht und Mia wünschte sich, sie hätte vorne gesessen und wäre an ihrer Stelle gestorben, dann hätte sie Robert glücklich gewusst.

Mias Groll gegen Roberts zweite Frau scheint völlig unbegründet. Vielleicht war es die Eifersucht, Robert nicht mehr für sich alleine zu haben. Mia versucht alles mögliche um Robert zu überzeugen, dass sie ein falsches Spiel spielt, aber nach dem Unfall versucht Mia ihre unerträglichen Schmerzen in Alkohol und Tabletten zu ertränken. Halluzinationen und Paranoia sind wohl die Nebenwirkungen...

Leider springt der Funke nicht über. Es kommt keinerlei Spannung auf. Der Schreibstil ist zwar leicht und in gewisser Weise auch flüssig, aber der Inhalt ist viel zu träge. Der Leser fiebert einfach nicht mit. Ich persönlich stellte auch keinerlei Vermutungen auf, wer denn der Täter sein könnte oder ob es sich doch "nur" um einen Selbstmord handelte. Auch die Beschreibung der Personen sind hier nicht so gut gelungen. Sie sind meiner Meinung nach ziemlich oberflächlich. Ich konnte mir kein Bild der Personen machen, außer von Mia selbst.

Ab Mitte des Buches scheint dann entgültig klar zu sein, wie es ausgeht. Natürlich kommt es anders. Das lässt auch ein kleines am Rande erwähntes Detail, bezüglich des gelähmten Bruders von Roberst Frau, erahnen. Dennoch schleppt man sich nur mühsam durch das Buch. Abbrechen konnte ich es nicht, ich wollte es einfach nur so schnell wie möglich "hinter mich bringen" und ich hoffte auf ein wenig Spannung am Ende des Buches, aber die blieb leider auch aus.

Die Grundidee und auch den Handlungsablauf finde ich gar nicht mal schlecht, nur die Umsetzung, also die Erzählung, war für mich sehr langweilig. Sicherlich soll der Leser erstmal auf die falsche Fährte gelockt werden, so ist das ja meistens in Krimis, aber es war viel zu viel in die falsche Richtung. Ich hatte sogar zur Mitte des Buches überlegt, ob ich nicht einfach nur noch das letzte Kapitel lesen sollte. Ich habe es nicht getan, aber es wäre wahrscheinlich auf das Gleiche heraus gelaufen.

Fazit: Eine recht gute Idee, leider ohne Spannung und ein fast endloser Kaugummi-Roman. Schade. 1 von 5 Punkten.

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