Autor: Petra Hammesfahr
ISBN: 978-3499229411
Seiten: 378 Seiten
Erscheinungsjahr: 2001
Verlag: Rowohlt
Genre: Krimi
Bewertung: 3 Punkte
Sie waren unzertrennlich - als Kinder und auch später, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Greta ist die Vernünftige, ehrgeizig in der Schule, im Studium und als Anwältin. Tess bleibt nie lange bei einer Sache oder bei einem Mann. Jahre vergehen, bis eine der beiden Frauen begreift, dass ihr Leben ein Netz aus Lügen ist...
Das Buch beginnt dort wo die Freundschaft zwischen Tess und Greta begann und endet dreizig Jahre später mit dem Tod einer der beiden Frauen. Die gesamte Geschichte wird aus der Sicht von Niklas Brand, Gretas erster Freund und späteres Arrangement, erzählt. Der Schreibstil ist, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, sehr viel angenehmer als ich eigentlich erwartet hattet.
Die Beschreibung der Protagonisten ist ausführlich und sie werden anschaulich dargestellt. Hammesfahr schafft es mit Meineid, einen Roman zu erschaffen, der im Aufbau und seinen Wandlungen raffienierter nicht sein könnte. Für den Leser ist der Entschluss ungefähr ab Mitte des Buches gefallen und der Mörder steht fest. Wer Hammesfahr kennt, weiß dass es so nicht sein kann. Im weiteren Verlauf deutet alles daraufhin, dass man doch richtig gelegen hat. Es kann gar nicht anders sein. Doch das ist es. Des Rätsels Lösung ist für den Leser fast unglaublich, aber absolut verständlich. Auch das Ende des Buches passt wunderbar ins Bild und erst jetzt begreift der Leser, was es mit der Liebe einer dieser Frauen auf sich hat und was sie bedeutet: "Kämpfen, mit allen Mitteln".
Ein kleines Manko gab es allerdings: Im letzten Drittel ging mir diese Erklärung, "Liebe heißt: Kämpfen mit allen Mitteln" einfach nicht in den Kopf. Nachdem was alles passiert ist, passiert zu sein scheint und was sie dank ihrer bedingungslosen Liebe letztendlich für ein Leid ertragen musste, war es für mich einfach unbegreiflich und absurd. Es nervte mich und begann mich auch schon aufzuregen und mir kam mehrfach der Gedanke, einfach nicht weiterzulesen. Aber es wäre kein Hammesfahr, wenn nicht doch alles ganz anders ist.
Fazit: Ein spannender Krimi mit raffinierten Kostruktionen, brutalen Szenen und dem alltäglichen Leben, nett verpackt in einer doch eher salonfähigeren Erzählung des Niklas Brand.
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