by Ildikó von Kürthy
Published: 2010
Number of Pages: 317
Genre: Chick Lit
Rating: 2 Points
«Nur eine schlafende Frau ist eine zufriedene Frau.» Ich dachte, ich sei einigermaßen glücklich. Aber so kann man sich irren. Denn ich habe versehentlich die Wahrheit über meine Ehe herausgefunden: Ich bin eine betrogene Frau! Ist das das Ende? Oder ein Anfang? Erst mal brauche ich ein neues Ego. Und definierte Oberarme. Ich beschatte meinen Mann, besuche das Seminar «Nackt besser aussehen» und wache am Morgen danach nicht allein auf. Mein neuer Personal Trainer sagt: «Wahrheit oder Glück, du kriegst niemals beides.» Ich sage: «Ich will meinen Mann und mein Leben zurück!» Zum Schluss bekomme ich genau das, was ich mir schon immer hätte wünschen sollen.
Vera ist die kleine graue Maus mit figurproblemen und einem ziemlich verschrumpelten Selbstbewusstsein. Johanna hingegen, ihre beste Freundin, ist das genau gegenteil: Schön, dünn, reich und extrem selbstbewusst. Johanna ist der Wirbelwind in der Story und sorgt zusammen mit dem schwulen Erdal, den Kürhty-Fans bereits aus mehreren Büchern kennen, für die Wende in Veras Leben, nachdem diese feststellen musste, dass ihr Mann sie betrügt...
Ich habe sehr lange auf die Taschenbuchversion vom Rowohlt Verlag gewartet und schließlich war es doch eine kleine Enttäuschung. Ich hatte kurz nach der Herausgabe des Harcovers 2010 nur positive Kritiken gelesen. Der Unterhaltungswert ist in jedem Fall gegeben, es ist absolut anspruchslos und das ganmze Buch gleicht mehr einem Monolog, den Vera mit sich selbst führt. Bei Endlich! wird der Leser nicht mit einbezogen, wie man es aus anderen Kürthy Romanen kennt. Das fande ich wirklich schade. Als ich Erdals Namen las, den ich schon aus den vorangegangen Büchern kannte und lieben gelernt hatte, habe ich innerlich Luftsprünge gemacht. Doch weder von Erdal, noch von Johanna erlebt man viel. Zwischen den endlos wirkenden Monologen und ihren ständigen Vergleichen -die zwar witzig sind, aber auf Dauer leider öde werden-, gibt es hier und da mal einen kurzen Dialog mit den eben Genannten. Doch schon bald nimmt Vera den Faden wieder auf. Der Leser erfährt wesentliche Dinge auch erst im Nachhinein, wie z.B. dass Vera herausgefunden hat, dass ihr Mann sie betrügt. Viel schöner und spannender wäre eine 'aktive' Szene gewesen in der der Leser zusammen mit Vera den Betrug entdeckt und sich anschließend alle (Johanna, Erdal, Vera + Leser) zusammensetzen und einen Rachefeldzug planen.
Erst zum Ende hin wandelt sich der Monolog endlich zu einem Geschehen und es wird ein bisschen spannend. Bisschen deshalb, weil man bei rund 50 verbleibenden von 316 Seiten das "Ruder" auch nicht mehr rumreißt. Leider. Für mich war es einfach zu viel des Guten und wirkte zu gequetscht, vielleicht auch zu gezwungen, denn wenn man sich vorkommt, als lese man auf fast jeder Seite urkomische Sprüche, werden selbst die besten Sprüche schnell fad.
Fazit: Zu viel Witz, zu viele komisch wirkende Situationen, zu viele humorvolle Vergleiche aus gesellschaftlichen Beobachtungen und schließlich viel zu wenig aktive Teilnahme am Geschehen.
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