Das letzte Gefecht by Stephen King




Genre:Horror, Dystopian
Veröffentlichung:June 1989
Original Title:The Stand
Seiten:1017
Herausgeber:Lübbe Verlag
Websites:Stephen King | Goodreads
Mein Exemplar:Geschenk (1999)
Zu kaufen:Amazon (DE)







Klappentext: In einem entvölkerten Amerika versucht eine Handvoll Überlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verkörperung des absolut Bösen. In der Wüste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit.

Als der Wagen an der Tankstelle endlich zum Stehen kommt, hat er schon drei Zapfsäulen umgerissen. Den herbeieilenden Männern wird speiübel, als sie die Wagentür aufreißen: Ekelhafter Gestank dringt aus dem Inneren, die Frau und das Kind sind schon tot, eine Menge Schleim dringt aus Mund und Nase...

Übertragbarkeit 99,4 Prozent, dachte er. Es ging ihm wie irrsinnig durch den Kopf.

Lieber Heiland. Wir sehen uns bald. Dein Freund Amerika. P.S. Ich hoffe Du hast bis Ende der Woche noch Zimmer frei.
(Grafitti an einer Kirchenwand)

Meine Meinung: Das letzte Gefecht wurde im englischen Original 1978 veröffentlicht. Der Handlungsverlauf setzte dort schon im Jahr 1980 ein. In der deutschen Version (veröffentlicht 1989/1990) setzte der Handlungsverlauf im Juni 1990 ein und reicht bis Januar 91. Das letzte Gefecht ist (war) Stephen Kings Vision einer apokalyptischen 'Zukunft': Ein heimtückischer Virus namens "Captain Trips" (entwickelt von der US-Regierung als biologischer Kampfstoff mit einer Überlebenschance von 0,6%) tötet nahezu alle Menschen in Amerika. Die einzige Ausnahme bilden ein paar Menschen, Katzen, Nagetiere und Ungeziefer, die aus unerfindlichen Gründen gegen diesen Killervirus immun sind. Die Überlebenden werden immer wieder von zwei bestimmten Träumen (die sie alle träumen) verfolgt: Einer handelt von 'Mutter' Abagail, die den Überlebenden mitteilt, dass sie in Nebraska auf ihre Ankunft wartet. Der andere Traum gleicht einem Alptraum, in dem der Träumende seine Bestimmung/seine Zukunft durch den schwarzen Mann, Randall Flagg, sieht. Die Weichen sind gestellt und die Überlebenden wappnen sich für das letzte Gefecht zwischen Gut und Böse.

An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich dieses Buch nur okay fand. Allerdings bezieht sich mein Okay auf die heutige Zeit und dies sollte meiner Meinung nach hier berücksichtigt werden. Verfasst wurde das Buch schließlich in den 70er Jahren, dass es heute eher langatmig und unspektakulär erscheint ist demnach nur logisch. Das letzte Gefecht war aber für die damalige Zeit ein Meisterwerk - beängstigend und verdammt realistisch dargestellt. Mit diesem Supervirus, einer biologischen Waffe, übt King in gewisser Weise Kritik an und Menschen und an unsere Regierungen (hier dreht es sich natürlich um die US-Regierung) und unsere Gier nach Macht. Wo unsere Gier enden kann, zeigt sich hier recht deutlich. Das Böse, verkörpert von einer Art Magier, Randall Flagg - der schwarze Mann oder auch Mann in Schwarz (aus der dunklen Turm Reihe) - will sich das Aussterben zu nutzen machen. Durch das Einbringen einer Fatasiefigur, einem Magier wie Flagg, gewinnt das Buch natürlich an Fahrt, beruhigt den Leser aber auch gleichzeitig: Zwar wirkt das Ganze mehr als real und dadurch auch sehr angst einflößend, gleichzeitig verleiht es aber auch eine gewisse Sicherheit, dass es sich hierbei nur um Fantasie handelt.

Kings Schreibstil ist auch hier eher einmalig und der Autor lässt tief blicken: Der Schmerz, die Trauer und die Angst unter den Erkrankten und Überlebenden wird hier sehr gut beschrieben. Doch zum Ende hin (ungefähr das letzte Drittel) wird es recht langatmig. Die Guten führen endlose und immer wiederkehrende Sitzungen, welche Komitees errichtet werden müssen, was als nächstes gemacht wird, wie man den Wiederaufbau sichern kann, usw. Auch die Beziehung zwischen der schwangeren Frannie und Stu war für mich sterbenslangweilig und nervig. Die einzig wirklich gute Person war Harold, der Bruder von Frannies bester Freundin. Er war in Frannie verliebt, doch seit dem diese mit Stu zusammen ist, beginnt Harold sich zu verändern... Achtung Spoiler: Er ist weder ein Bösewicht noch ein Held. Harold ist sich (durch seine Vergangenheit bedingt) einfach zu unsicher und lässt sich sehr leicht beeinflussen. Später jedoch erkennt er seine Fehler und versucht es wieder gut zu machen. Das Ende hat mir dennoch sehr missfallen, denn die Tatsache wie das letzte Gefecht hier "geführt" wurde, war wirklich bescheiden.

Fazit: Was unglaublich spannend beginnt, endet leider in - einer für meinen Geschmack - viel zu einfachen Ende.

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