Genre: | Fantasy, Romance (YA) |
Veröffentlichung: | August 19th 2011 |
Seiten: | 333 |
Herausgeber: | Baumhaus Verlag |
Websites: | Eva Völler | Goodreads |
Mein Exemplar: | gekauft |
Zu kaufen: | Amazon (DE) |
Klappentext:
Eine seltsame Maske
Ein Reisender zwischen den Zeiten
"Hat dieser Sebastiano sich auch meine ganzen Sachen und meinen Spiegel und der Nagel gerissen?", fragte ich.
Spiegel? Ich stöhnte laut auf. Wieso hatte ich Spiegel gesagt? Ich wollte iPod sagen! "Spiegel", wiederholte ich entsetzt. "Spiegel!"
Der Bärtige seufzte. "Versuch es gar nicht erst."
"Was habt ihr mit mir gemacht?", rief ich anklagend. "Wieso kann ich nicht mehr Spiegel sagen? Ich mein natürlich nicht Spiegel, sondern Spiegel!"
"Was immer du sagen willst, du kannst es nicht aussprechen. Weil es ein Anachronismus wäre."
Das hatte ich heute doch schon einmal gehört! "Ein Anachro... Was zu Teufel ist das?", rief ich entsetzt.
"Etwas was nicht in diese Zeit passt."
Fassungslos starrte ich ihn an. "In diese Zeit?"
"Aus deiner Sicht ist es die Vergangenheit."
Meine Meinung: Zeitenzauber war einfach nur phantastisch schön. Angezogen von einem der schönsten Cover des Jahres 2011 war der Klappentext mir vollkommen egal. Ich wusste, dieses Buch musst du haben! Anna ist zusammen mit ihren Eltern in Venedig, die Stadt der Liebenden. Venedig gehört mit zu den Städten, die ich sehr gerne erleben möchte. Mit Zeitenzauber gab es schon einmal einen wundervollen Einblick in die Stadt - nein, eigentlich gab es hier zwei wundervolle Einblicke, nämlich: Venedig 1499 und 2009! Zum Ende des 15. Jahrhunderts war Venedig alles andere als ein "ruhiges Pflaster", was Anna sehr bald erfährt, doch die Autorin schafft es nicht nur Anna, sondern auch den Leser zu verzaubern. Es gab schließlich nicht nur Schattenseiten zum Ende des Mittelalters, aber das dürft ihr selber lesen. Der Titel des Buches ist also tatsächlich wörtlich zu nehmen, was mir besonders gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist angenehm leicht mit ein wenig Zauber verfeinert. Begriffe aus dem Mittelalter oder auch typisch italienische Begriffe werden mittels Fußnoten umgehend geklärt, was für einen reibungslosen Lesefluss sorgt. Allerdings muss ich an dieser Stelle daraufhinweisen, dass man dieses Buch nur lesen sollte, wenn man alleine ist und frei hat. Spätestens während der Bootsparade und nachdem Anna ins Wasser gefallen ist, ist der Leser so sehr mit dem Buch verschmolzen, dass er sein Umfeld nicht mehr wahrnimmt - im Zug ist das besonders schlecht, wenn man plötzlich an der Endstation angekommen ist und längst vier Haltestellen vorher hätte aussteigen müssen! Jedenfalls wird es mit Zeitenzauber keineswegs langweilig. Die Reise in die Vergangenheit ist zauberhaft und spannend. Die Hygienischen Bedingungen sind natürlich grausam für Anna, aber dafür lernt sie wie man Kräuter verarbeitet, dass die Nonnen im 15. Jahrhundert sogar heimliche Feiern mit männlicher Gesellschaft im Kloster veranstaltet haben und das das Leben zu der damaligen Zeit gar nicht so schlecht war. Vor allem nicht bei einem so wundervollen jungen und gut aussehenden Sebastiano, der sie beim nächsten Mondwechsel zurückbringen wird - hofft Anna. Aber Anna ist nicht durch Zufall im 15. Jahrhundert in Venedig gelandet...
In Zeitenzauber stimmt einfach alles: Von der Idee über den Ausbau bis hin zu der magischsten und romantischen Geschichte, die ich je gelesen habe. Der 'Anachronismus', im weiteren Verlauf auch 'die Sperre' genannt, ist spitze, ebenfalls der magische Translator, welcher Begriffe wie iPod, Handy, abgefahren usw. automatisch in Begriffe passend zu der wundervollen Kulisse und der Zeit entsprechend. Es ist nicht nur spannend, sondern auch unglaublich interessant Annas Situation zu verfolgen und mitzuerleben. Schließlich wird man nicht jeden Tag urplötzlich aus dem "Heute" ins 15. Jahrhundert zurück versetzt und muss gucken wie man dort zurecht kommt.
Zum Schluss möchte ich noch einmal auf dieses wundervolle Cover zu sprechen kommen. Der Mond, die rote Gondel und Anna bilden hier den Mittelpunkt. Um sie herum erstreckt sich bei genauerem hinsehen eine Art Tor aus blauem Stein. Im fernen Hintergrund kann man einen Teil von Venedig ausmachen, welcher durch die Wasserspiegelung wieder in den Vordergrund tritt. Ein Cover, welches vielmehr vom Inhalt des Buches preisgibt, als es sich der Leser vorstellen kann und dank der kontrastreichen Rot- und Blautöne, welche dem Leser ebenfalls viel über den Inhalt verraten, ein echter Blickfang ist.
Fazit: Eine zauberhafte Reise in eine wundervoll beschriebene, längst vergessene Kulisse. Spannend, romantisch, einfach magisch - Zeitenzauber! Lest dieses Buch!
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